Interview vom 1.7.2004 mit Thomas Adams (Mad Keyboarders) cloneassembler Eigentlich war ja, der Abwechslung wegen, ein Interview mit J geplant. Warum musstest du jetzt trotzdem einspringen? Thomas Tja, die alte Leier. Seit meiner Anfrage wegen dem Interview habe ich nie wieder von ihm gehört. Von seiner Seite fühlt sich ja auch niemand berufen, mir mal Bescheid zu sagen, wenn es eine neue e-mail-Adresse gibt, ein Wohnungswechsel statt findet, jemand auswandert oder sonst was passiert. Vielleicht wechselt er ja auch wegen mir seine e-mail-Adressen - ich weiß es nicht. Kommunikation und J sind keine wirklichen Freunde. - Vielleicht kennen die Beiden sich nicht einmal. cloneassembler Dabei wäre es zur Zeit extrem günstig, da ja bei dir große Veränderungen ins Haus stehen? Thomas Sicher ist das noch nicht, aber zur Zeit bin ich ja wieder in Hamburg und da wäre das in der Tat günstig. cloneassembler Kommen wir weg von Personen die nicht anwesend sind, zur Gegenwart und Zukunft. Was ist denn überhaupt noch von den Mad Keyboarders zu erwarten? Thomas Wie man ja auf dieser Seite gut nachsehen kann haben wir noch eine Menge Material in der Schublade liegen, das noch auf Verwertung wartet. Theoretisch sind das Dinge die ich alleine erledigen könnte, sofern die Arbeitsbedingungen stimmen. Von daher, soll irgendwann definitiv noch das "to make you dance"-Doppel-CD-Debüt-Album fertig gestellt werden und das Nachfolge-Album "Back on the Scene." Die Qualität der Songs die schon da sind, ist ausreichend und man kann keinen einzigen der Songs einen Lückenfüller nennen. Ob danach allerdings noch etwas mit den Mad Keyboarders passiert, ist ungewiss. cloneassembler Die meisten Ereignisse der aktiven Zeit, sind ja nun schon über 10 Jahre her. Sind die Songs und Methoden da nicht etwas angestaubt? Thomas Das könnte man von einem gewissen Standpunkt so sagen, obwohl viele Dinge die wir damals machten, heute noch genau so unverbraucht und originell klingen wie 1992. Allerdings bin ich ja selber kritisch genug, die Songs den heutigen Qualitätsansprüchen anzupassen, sofern sich irgendetwas zu überzogen anhört. Wir hatten damals zum Beispiel häufig mit Hits gearbeitet, diesen Bombast-Samples. Die waren natürlich nur eine kurze Zeitspanne, von vielleicht 5 Jahren aktuell und heute würde ich da sicher einiges wieder entfernen. Obwohl es manchmal auch schon aus nostalgischen Gründen wieder witzig sein könnte. Nur nerven darf es nicht. cloneassembler Glaubst du die Charaktere der Mad Keyboarders, hätten in der heutigen Musikwelt als Band oder Projekt eine Chance? Thomas Absolut. Vor allen Dingen wäre jetzt der Zeitpunkt ideal, da es überhaupt keine Konkurrenz auf dem Markt für uns mehr gibt. Die einzige Band, die annähernd etwas ähnliches repräsentieren würden wie wir, sind Scooter, und die haben realistisch gesehen, nun doch einen viel zu geringen Wirkungsradius und viel zu wenig Abwechslung von musikalischer Seite zu bieten. Ganz zu schweigen vom Gesang. 1992 waren da noch Größen wie Depeche Mode oder die Pet Shop Boys und C&C Music Factory, die sich aber mittlerweile alle verdünnisiert haben. Wenn Apoptygma Berzerk oder Eiffel 65 ein besseres Marketing hätten, dann könnten die uns gefährlich werden, wobei man natürlich nicht vergessen darf, das wir auch eine sehr gute Marketingstrategie bräuchten, um Erfolg zu haben. Ohne dem läuft heute gar nichts mehr. cloneassembler Ihr habt ja schon ziemlich genaue Vorstellungen gehabt, wie man anhand des Materials dieser Seiten erahnen kann? Thomas Im Grunde sind das natürlich alles Luftschlößer gewesen. Andererseits, wären unsere Ideen zur damaligen Zeit, bestimmt ein sehr geeignetes Konzept gewesen. J und ich hatten eine sehr ausgeprägte, humorvolle Fantasie, in der wir uns zu jedem Lied passende Video-Storys ausdachten und uns auch eine Film-Story, im Stil einer Mischung aus Blues Brothers und Nackter Kanone ausdachten. Wir hatten da häufig Szenen im Kopf, die dem Humor von Benny Hill oder Monty Python gleich kämen. cloneassembler Welches ist dein Lieblingssong der Mad Keyboarders? Thomas Unmöglich da nur einen heraus zu suchen, zumal ja viele auch noch nicht fertig sind und nur in Fragmenten existieren. Von denen, die schon existieren, fällt mir da als erstes "Watching You" ein. Obwohl auch "Anytime" sehr wichtig für mich war, da J dort auch zum ersten Mal einen Text geschrieben hatte, den ich dann ins Englische transportiert habe. Der Song "Mad Keyboarders" ist natürlich schon aufgrund seiner Geschichte und Entstehung auch einer der wichtigsten, wohingegen "Coast to Coast", einen meiner persönlichsten Texte überhaupt enthält. cloneassembler Bleibt nur zu wünschen, das vielleicht in Zukunft noch ein Interview von einem der anderen Mitglieder nachgereicht werden kann. |