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Flurkrieg


Es ist ein seltsames Gefühl diesen Hügel zu ersteigen.
Es kommt mir vor, als wenn sich alles im Flug, wie von selbst erledigen würde und meine Beine sich gar nicht bewegen würden.
Der Kommandant hat die Situation voll im Griff. Vor vielleicht einer Stunde hat er uns aus unseren Baracken geschüttelt und die Operation Verdeckter Deckmantel ins Leben gerufen. Diesmal geht es um alles!
Es ist ein klarer Tag mit klarer Sicht und gemäßigtem Klima. Um Punkt 1457 startet unser Einsatz. Die Scharfschützen geben uns Deckung von der Hügelkette. Der Feind hat schweres Geschütz, Panzer und Waffenwagen. Wir haben Panzerfäuste, Handgranaten und auch ein paar Geschütze und den Vorteil der Überraschung auf unserer Seite. Der Feind sitzt ruhig in seinem Lager und ahnt nichts.
Als erstes müssen die Wachen von unseren Meuchelmördern ausgeschaltet werden.
Das wir unsere Kleidung nicht mehr wechseln konnten ist ungünstig. Unsere hellen Helme könnten uns schnell verraten in diesem dunklen Hügelgelände. Gestern waren diese Hügel noch nicht hier doch heute bieten sie uns einen guten Schutz. Die seltsame Technologie der Kanonen des Gegners könnte uns besonders gefährlich werden. Die Geschosse kommen mit einer gnadenlos tödlichen Wucht geflogen. Lediglich mit der Zielgenauigkeit hapert es. Wahrscheinlich wäre es am besten, wenn wir eine dieser Kanonen übernehmen könnten. Die rötlichen Taue mit denen sie feuern erzeugen eine Spannung die jeden Soldaten der zwischen sie geriete umbringen müsste. Sie ohne Hilfe abzufeuern ist undenkbar.
Doch jetzt ist der Zeitpunkt gekommen.
Ich werde per Funkgerät den Befehl zum Angriff der Meuchelmörder und Scharfschützen geben. Sobald der Feind von unserem Angriff Wind bekommt und Alarm schlägt, stürmt alles vor.
Hoffentlich hat sich der Kommandant alles gut ausgedacht, sonst laufen wir in unser sicheres Verderben. Ich kann mich nicht erinnern das es auf der Verliererseite bei derartigen Einsätzen häufig Überlebende gibt. Andererseits bin ich selbst schon so viele Tode gestorben und stehe heute wieder hier.
Zum Glück sieht das Lager des Feindes aus, als hätten sie nur ein paar Pappen und behelfsmäßige Plastikhütten aufgestellt.
Das wir aus dem zweiten Weltkrieg stammende deutsche Soldatenuniformen und Waffen haben ist aber eher ein Nachteil gegen diese modernen, französischen Fremdenlegionäre. Doch wer kann schon sagen wie nützlich ihnen diese Fahrzeuge im 1: 132 Maßstab mit ihren 1:72 Körpern sind?
Der Befehl ist gegeben.
Die ersten Wachen wurden ausgeschaltet, wie ich dank meines Feldstechers erkennen kann. Die Wache auf dem Turm und die Wache auf dem Barackendach haben direkte Kopfschüsse abbekommen. Der Feind konnte die Schüsse nicht wahrnehmen in dem Lärm den der Panzer in deren Lager macht. Die Bodenwachen an der Strasse sind auch lautlos ausgeschaltet worden. Somit hätten wir schon mal einen Wagen. Eine Wache kommt, um nach dem eliminierten Wachposten auf dem Barackendach zu sehen. Wenn der Scharfschütze auf dem Posten ist, knallt er ihn ab, sobald er seinen Kopf übers Dach steckt. Dann fällt er allerdings runter vor die Baracke und liegt direkt vor dem Lager. Somit wäre es dann nur noch eine Frage der Zeit, bis der Feind unserem Angriff erkennt.
Ha! Getroffen, aber er liegt auf dem Dach. Perfekt gemacht! Der Kerl bekommt eine Medaille, wenn wir das hier erfolgreich nach Hause bringen. Aber was ist das? - Die Wache links vom Lager hat unseren Mann beim heranschleichen entdeckt und kommt ihm zuvor.
Das sieht nicht gut aus. Sie kämpfen und wälzen sich auf dem Boden.
Verdammt! Der andere hat ihn ausgeschaltet und schlägt Alarm. Dann habe ich keine andere Wahl. Ich gebe den Angriffsbefehl über Funk. Wir stürmen vor, mit allem was wir haben!
Fünfunddreißig Mann stürmen von den Hügeln, der Feind eröffnet das Feuer. Wenn wir synchron runter laufen könnten, wäre das hilfreicher, aber unser Feind hat das gleiche Problem.
Ich komme mir vor wie eine Schachfigur die von den Fingern des Kommandanten immer ein paar Schritt vorgesetzt wird.
Hauptsache unser Handgranatenwerfer kommt nahe genug an die Baracke heran, aus der gerade drei Feinde mit MGs stürmen.
Whoa, was für eine Explosion. Die Panzerfaust hat das Zufahrtstor weggerissen. Wir stürmen durch den Haupteingang!
Verdammt! Wenn ich hören könnte, wäre ich jetzt taub. Die Handgranate hat die drei an der Baracke zerfetzt. Das war zu nahe an mir dran um gemütlich zu sein.
Wir sind zu siebt beim Tor, das muss reichen! Die anderen sind zu langsam und kommen nach.
Was zum???
Der Kommandant wird in das Wohnzimmer zu Keksen und Kakao abberufen. Weiß er denn nicht, das er uns hier völlig schutzlos am Feindgebiet zurück lässt?
Na wenigstens geht es dem Feind genau so!

Gesättigt geht es jetzt also nach fast einer Stunde weiter. Wahrscheinlich hat der Kindskopf eines Kommandanten sich noch die Rappelkiste angesehen, während seine Leute hier ausgeliefert auf dem Kriegsfeld verharren sollen.
Jetzt geht es aber durchs Tor. Wäre doch gelacht, wenn wir dieses Lager nicht nehmen könnten.
Oh nein, ein Hinterhalt!
Der Feind steht mit Waffen versammelt hinter den Mauern und macht keine Gefangenen. Meine Leute sterben wie Fliegen im Feuer. Ein Wunder das sie mich nicht treffen. Ich werde mich da vorne in die Baracke retten und mir den Weg frei schießen bis die Nachhut kommt.
Wo bleiben diese Stümper?
Gut das wir noch vier fähige Scharfschützen in den Hügeln haben. Der Gegner wird ständig dezimiert.
Die drei Misthunde vom Feind kennen mich schlecht, wenn sie meinen, sie können mich davon abhalten zu ihnen in die Baracke zu kommen, um dem Dauerfeuer hinter mir zu entgehen. Meine MG hat noch genug Munition und ich muss nicht nachladen. Einer rettet sich durch den Sprung aus dem Fenster. Die anderen beiden haben den Löffel abgegeben.
Die Sicht ist so klar das ich nicht einmal das MG-Feuer oder die Kugeln noch deren Hülsen sehen kann.
Merkwürdig.
Zumindest habe ich mir eine kurze Verschnaufpause erkämpft. Ich muss sehen, wo die anderen sind. Wo ist der verdammte Feldstecher? Ah da!
Die Nachhut wird in Schach gehalten, aber der Scharfschütze im Berg erledigt einen nach dem anderen der Feinde.
Wunderbar! Wo ist der Teufelskerl?
Verdammt! Einer der Feinde hat sich den Hügel hoch an ihn ran geschlichen. Zu spät um ihn per Funk zu warnen, er ist schon bei ihm. Überwältigt! Meine Güte! Er stürzt den Hügel hinab.
Zum Glück fällt er nicht allzu hart, da die Oberschicht des Hügels, zu 86% aus Polyacryl, 7% aus Polyester und weiteren 7% aus Baumwolle besteht. Für den Kampf wird er dennoch nicht mehr zur Verfügung stehen. Da müsste es sich schon um ein Wunder handeln!
Ha! Der zweite Scharfschütze hat den Feind im Hügel erlegt. Er fällt genau so hinab wie unser Mann vorher.
Endlich kommt die Nachhut durchs Tor.
Jetzt räumen wir das Lager leer und rotten den Feind aus. Wir werden... Oh nein!
Der Vater des Kommandanten kommt nach Hause. Wir waren so kurz vorm Ziel. Er wird sich doch jetzt nicht ablenken lassen und...
Na bitte! - Die Mutter hat den Befehl zum Aufräumen des Flurs gegeben.
Aber beim nächsten mal werden wir siegreich sein!