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Match 18 (Captain Spaulding vs. John Milton)


An einem wunderschönen Morgen auf der Firefly-Ranch, wachte Captain Spaulding am 5. November 2010 um 13:17 Uhr, noch recht müde auf. Neben ihm lag im Bett noch schlafend und nackt, Gespielin Fanny, mit der sich der Captain mal wieder die Nacht vertrieben hatte. Nachdem der Captain seinen schweren Körper, in aufrechte, stehende Position, in die Höhe gewuchtet hatte, kratzte er sich erst mal am Hintern und ging zum Fenster, um zu sehen, ob sein Grundstück noch so da lag, wie er es am Abend zurück gelassen hatte. Außerdem fragte er sich, ob es einen Grund gab, das die Sonne zu solch früher Stunde bereits so hell scheinen müsse.
Als der Captain am Fenster stand, rieb er sich erst fassungslos den Schlaf aus den Augen, um dann nochmal genauer hinzusehen. Da lief doch tatsächlich so ein Schlips und Anzugträger auf seinem Grund und Boden herum und schien seinen Besitz zu inspizieren, als wenn ihm alles gehören würde. Spaulding schlüpfte eilig und laut fluchend, über den ungebetenen Besucher, in seine Hosen, warf sich ein zusammengeknülltes Hemd flüchtig über den Oberkörper und stürmte die Treppe hinunter. Die Schrotflinte durfte natürlich nicht fehlen, als er ins Freie trat.
Captain Spaulding lud die Flinte extra laut durch, damit der feine Herr es auch hörte, rief ihn aber zur Sicherheit auch noch einmal an: "Ey, Freundchen, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest; Du hast dich verlaufen und der Ausgang ist da vorne!"
Damit zeigte der Captain mit todernstem, stechenden Blick, wie nur er es konnte, auf den staubigen Weg, der wieder vom Grundstück führte, neben dem die lange Limousine stand, die zweifellos dem Fremden gehörte.
Der hatte sich inzwischen umgedreht und strahlte den Captain mit bester Laune und offenen Armen an: "Spaulding, guter Mann. - Endlich treffen wir uns mal persönlich. Ich bin John Milton."
Der Captain drohte ihm mit der Waffe, nicht näher zu kommen, was Milton vorerst auch nicht versuchte.
"Kennen wir uns? Ich glaube nicht dein gottverdammtes Honigkuchenpferdgrinsen schon mal gesehen zu haben? In so eine Visage hätte ich früher schon mal hineingeballert."
Milton lachte erfreut auf und der Captain sah ihn ratlos erstaunt an.
"Siehst du Spaulding, das mag ich so an dir, - bei dir kann man seine Unterhaltung auf das Wesentliche reduzieren. Sämtliche Etikette und Benimmregeln, die bei höheren Lebensformen notwendig sind, kann man sich in deiner Anwesenheit einfach in den Arsch schieben."
Der Captain begann nervös mit seiner Flinte zu fuchteln und erwiderte: "Pass mal auf du rotznasenverwöhnter, feine Leute Bastard; Ich lebe hier vielleicht auf dem Lande und rede nicht so geschwollen wie du, aber wenn ich verarscht werde, merke ich das trotzdem. Du nimmst jetzt am besten deine Beine in die Hand und fährst deine verfickte Rostlaube da von meinem Grundstück, solange da noch Reifen dran sind!"
Milton antwortete mit einem verspottenden Lachen, worauf der Captain seine Augen noch weiter aufriss, als sie es ohnehin schon waren und man sah ihm an, wie er zornig wurde und langsam die Geduld verlor.
"Du wirst dich wundern, Spaulding, aber tatsächlich ist dies nicht dein Grundstück, sondern mein Grundstück. Die ehrenwerte Mutter Firefly, - der Allmächtige habe sich ihrer Seele gnädig, - hat meiner Anwaltskanzlei dieses Grundstück, als Sicherheit für ihre Verteidigung überschrieben." Spaulding fiel die Kinnlade runter. "Du redest einen großen Haufen Bullshit Freundchen. Wenn du Mutter Firefly gekannt hättest, dann würdest du sie nicht ehrenwert nennen. Außerdem wurde sie nie verteidigt. Dieser Bastard von einem Sheriff, hat sie im Knast zu Tode geprügelt."
"Das ist ja das Schöne an der Sache für mich; Das einzige was mich die Erlangung dieses Grundstücks gekostet hat, war ihr von einem meiner Anwälte vor ihrer Hinrichtung die Unterschrift zu holen. Sheriff Wydell brauchte ich nicht mal Geld anzubieten um die Alte beiseite zu schaffen, das hat er völlig gratis gemacht."
Spaulding sah Milton scharf an: "Kein scheiss?" Dann hob er das Gewehr an und schoß Milton eine Ladung direkt auf den Körper.
Milton allerdings flackerte nur kurz auf und blieb unberührt lachend stehen; "Bumm, daneben!"
Dem Captain fielen sämtliche Gesichtszüge nach unten: "Was zum...???"
Der Captain ging auf Milton zu und sah fassungslos auf seinen makellosen Anzug. "Ich..." stotterte Spaulding geschockt los, "...ich bin der rechtmäßige Besitzer. Ich bin der einzige lebende Nachkomme...."
Milton lachte weiter und schüttelte grinsend mit dem Kopf: "Siehst du Spaulding, - da liegst du schon wieder falsch, weil du kein LEBENDER Nachkomme bist! Erinnerst du dich noch an die Polizeiabsperrung, mit der Hundertschaft an Bullen, auf die du mit Baby und Otis zugefahren bist, im Kamikaze Stil? Ich habe das geliebt, das war ganz großes Kino. - Ein Abgang, ohne Reue, mit Pauken und Trompeten oder auch mit Lynyrd Skynyrd. Auf Einige mag das ebenso abnspruchsvoll wirken. Auf jeden Fall, erinnerst du noch, was dann passierte?"
Die Stirn von Spaulding warf Falten und er erwiderte grübelnd: "Ich wachte allein auf der Strasse, auf dem Asphalt auf und bin wieder hierher zurück..."
"Und das kam dir kein bischen seltsam vor? - Du konntest dir nicht vorstellen, das es einen Grund hatte, das du aus diesem Inferno von Gewehr- und Pistolenkugeln entkommen bist?"
"Grund? Was für einen Grund?"
Milton lächelte: "Ich bin ein Freund der schönen Künste. Ich bewundere Künstler. Sieh dir zum Beispiel deine Freundin an."
Milton zeigte hinter Spaulding zum Hauseingang, aus dem Fanny heraus kam als sie fragte: "Hey Baby, was ist hier eigentlich los? Hast du geschossen?"
Milton sagte: "Sieh sie dir an. Die besten Jahre hat sie hinter sich, relativ alt und verbraucht, weiß sie zwar noch zu gefallen, ist aber nur noch ein Schatten der Schönheit, die sie einmal war."
Fanny fragte Spaulding empört: "Lässt du diesen Mistkerl ungestraft so über mich reden?"
Spaulding sah sie irritiert an und winkte ab. Als er sich wieder Milton zuwandte, hatte der eine Pistole in der Hand und schoß knapp an Spaulding vorbei und traf Fanny direkt in die Mitte der Stirn.
Der Captain schrie auf: "Verdammter Motherfucker!" und trat einige Schritte zur Seite. Fanny stürzte, sofort tot, nach hinten, flach auf den Rücken, zu Boden.
"Sieh sie dir hingegen jetzt an, Spaulding."
Milton hatte seine Pistole bereits wieder weggesteckt. Spaulding ging zu der Leiche Fannys und sah auf sie hinab. Schließlich verschwand das Loch in der Stirn, sie schien jünger zu werden, regte sich und stand wieder verwirrt auf. Spaulding wich erschrocken und verstört in Furcht zurück und ließ die Flinte fallen.
Milton streckte seine Hand nach Fanny aus und sagte: "Komm zu mir!"
Die Verunsicherung fiel von Fanny ab und wurde durch eine lustvolle Vorfreude in ihrem Gesichtsausdruck ersetzt, als sie zu Milton ging und sich an ihn schmiegte. An den, Mann der sie vor wenigen Sekunden erschossen hatte? Spaulding grübelte und grübelte, doch es machte alles keinen Sinn mehr. Er verstand nicht was vor sich ging.
Milton sagte lächelnd: "Der Grund, warum du entkommen bist, war das ich mir mehr von deiner Kunst erhoffte. Ich wollte deine majestätischen Meisterwerke, in der Kunst des Tötens weiter beobachten und bewundern und was habe ich bekommen? - Tag ein, Tag aus, warte ich jetzt schon 5 Jahre auf etwas Neues von dir und das einzige was du noch zustande brachtest war, diese Frau hier gelegentlich zu vögeln, auf die ich schon seit Ewigkeiten warte, um sie selbst bei mir da unten begrüßen zu können."
Fanny sah inzwischen wieder wie 20 aus und rieb ihren jungen, festen Körper, mit schönen, blonden, langen Haaren an Milton, der dem erstaunten Spaulding weiter erklärte: "Alles was du in den letzten 5 Jahren noch getötet hast war Bub und ein paar seiner Kumpane und die waren ohnehin schon Zombies und tot. Es ist also nur allzu offensichtlich, das ich mit deiner Wiederauferstehung meine Zeit verschwendet habe."
Spaulding begann langsam rückwärts zu gehen und fragte stotternd: "D-Dann b...bist du der..." Spaulding blickte andeutend nach unten.
Nun kam Milton bestimmt auf ihn zu und machte ein ernstes Gesicht: "Zahltag Baby!"
Spaulding schwang seinen Körper herum, doch bevor er loslaufen konnte, stiegen die Flammen aus dem Boden hervor, umhüllten ihn und zerrten ihn schreiend in die Tiefe.
Als es wieder still war, legte er seinen Arm um die junge Fanny und sagte: "Ich bin mir sicher, das ich von deiner Wiederbelebung mehr haben werde."
Dann stiegen sie beide in die Limousine und der Wagen fuhr wieder vom Grundstück.