Opfer der Vergangenheit - Teil 3 (Freddy vs. Carrie)
Carrie war diese Angriffe leid, die sie nun schon seit fast drei Monaten erdulden musste. Sie steckte in einem real gewordenen Albtraum fest, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gab. Unzählige Male hatte sie schon versucht dieser Stadt zu entkommen, doch wenn es nicht, unbezwingbare, aufstrebende Steilwände waren, dann tauchten im Nebel uneinsehbare Abgründe auf, die das Weiterkommen verhinderten. Zu alledem, lief hier ein Mädchen durch die Gegend, die sich nicht fangen und ansehen ließ. Als sie wieder einmal durch die Elm-Street, dieser merkwürdigen Geisterstadt wanderte, hörte sie zum ersten Mal aus einem der Häuser Musik. Es schien ein uraltes Stück zu sein, möglicherweise aus den 1920er Jahren. Die Kreaturen dieser Stadt, spielten wahrscheinlich wieder eines ihrer abartigen Spiele mit ihr, doch sie musste trotzdem nachsehen. Schließlich hatte sie ohnehin nichts besseres zu tun. Als sie die Eingangstür öffnete, ahnte sie bereits, das dies eine andere Situation war. Das Haus sah zwar genau so baufällig und verlassen, wie alle anderen Gebäude dieser fürchterlichen Stadt aus, aber sie spürte, das eine fremde, böse Macht in diesem Haus war, die hier nicht her gehörte. Sie glaubte sogar, zwei dieser Mächte zu spüren, von denen eine, ebenso verwirrt zu sein schien, wie sie selbst. 7. Januar 2011. Freddy konnte sich nicht erinnern, wie er wieder hierher zurück, in seinen Heizungskeller kam, in dem er normaler Weise neue Energie tankte. Das letzte, woran er sich erinnerte, war, das er diesen verrückten Anhalter in die Hölle befördert hatte, wozu er sich ganz schön weit von seiner Elm Street entfernt hatte. Er stand auf und sah sich misstrauisch um. Es schien sein Heizungskeller zu sein, doch alles deutete darauf hin, das er vielleicht schon zwanzig Jahre nicht mehr genutzt wurde. Auf Allem lag eine Zentimeter dicke Staubschicht und im Kessel hat schon seit Ewigkeiten kein Feuer mehr gebrannt. Er fuhr mit der Klinge seines Zeigefingers über das Metallrohr, machte ein schabendes, quietschendes Geräusch und sah sich dabei nachdenklich um. Auch wenn alles so aussah, wie in seinem Keller, spürte er, das es nicht sein Keller war. Er lief zur Tür und stürmte raus in den Flur, wo ihm eine Krankenschwester mit fauliger Hautfarbe und einem verschmolzenen Kopf, mit abgehackten Bewegungen entgegen stiefelte. Freddy sah sich das bizarre Schauspiel misstrauisch an und befand, das wenigstens ihre Oberweite recht einladend aussah. Dann schnellte der Arm der Schwester vor, in dessen Hand sie ein Skalpell schwang und Freddy die Brust aufschlitzte. "Was zur Hölle, geht hier vor sich?" Freddy sah geschockt auf die klaffende Wunde an seinem Körper und grinste das Gesichtslose Wesen vor ihm an. Dann erhob er, freudig drohend die Hand, mit seinem Klingenhandschuh, doch die Schwester schlug unbeeindruckt erneut zu. Dieses Mal wich Freddy rechtzeitig nach hinten aus und prügelte dann mit seinen Klingen, mehrmals durch den Körper der verstümmelten Person, die ihn angriff, bis sie schließlich am Boden, leblos blutend, liegen blieb. Freddy stapfte entschloßen über die Überreste hinweg und wollte endlich erkunden, wo er sich hier befand. Carrie ging in das Wohnzimmer des Hauses. Die Einrichtung schien ausnahmslos antik zu sein und wie alles in dieser Stadt, lag der Staub von vielleicht 20 Jahren auf den Möbeln. Es stand ein altes Sofa in dem Zimmer, alte Bilder hingen an den Wänden, ein Lampenschirm, eine Kommode, eine Anrichte, ein Ohrensessel und daneben ein alter Plattenspieler, auf dem die Platte lief, die inzwischen an einem Sprung angekommen war und die gleiche Textzeile und Melodie nun ständig wiederholte. Carrie ging zu dem Gerät, an dessen transparenter Abdeckung, keine Spur von Fingerabdrücken zu sehen war. Sie hob den Deckel vorsichtig an den Seiten an und im gleichen Augenblick schien der Strom aus dem Gerät zu weichen. Die Platte wurde langsamer, blieb stehen und verstummte. Hinter Carrie ging ein Licht an, Rauschen war zu hören und sie schrak mit einem hysterischen Schrei herum, stolperte und fiel zurück in den Ohrensessel. Das Fernsehgerät, sowie ein Videorecorder, der darauf stand, waren angesprungen und ein in höchstem Maße verstörender Film begann. Es wurden kurze Fragmente gezeigt, die sich um eine fallende Leiter, tote Pferde und eine Frau drehten, die sich über eine Klippe fallen ließ. Zwischendrin waren Maden, Blut und abgetrennte, sich bewegende Finger zu sehen. Am Ende des kurzen Films, tauchte ein Brunnen auf. Carrie war geschockt von dem was sie gesehen hatte, obwohl es zu dieser Stadt passte. Der Video-Rekorder passte nur nicht zu dem, was ihr hier bisher passiert war. Dann klingelte das Telefon auf der Kommode. Carrie sah erschrocken auf die Kommode, während im Fernseher nur noch das Bildrauschen erschien. Sie stand auf, ging zum Telefon und nahm den Hörer ab, worauf eine Mädchenstimme, deutlich "7 Tage" flüsterte. Freddy befand sich in einer nebeligen Geisterstadt und er hatte keine Ahnung wie er hierher gekommen war. Die Straße in der er sich befand, hieß zwar Elm Street, doch hier hatten wahrscheinlich seit Ewigkeiten keine Menschen mehr gewohnt. Irgendetwas war hier total falsch gelaufen. Hat der Teufel persönlich ihn vielleicht hierher verbannt? Ohne Opfer konnte er doch nicht existieren und wo sollte er, in dieser toten Stadt, in der weiße Asche vom Himmel fiel, Opfer für seine Späße finden? Ihm war nicht zum Lachen zumute, als er den hysterischen Schrei einer Frau, durch die leeren Straßen hallen hörte. Vielleicht war das ja ein geeignetes Opfer, obwohl ihm eigentlich wichtiger war, hier wieder fort zu kommen. Mittlerweile war eine weitere Woche vergangen und Carrie erinnerte sich zurück, an das seltsame Ereignis mit dem Film. Nachdem sie vor einer Woche den Raum mit dem Gerät verlassen hatte, tauchte der Videorecorder nie wieder in dem Raum auf, weder nach, noch vor Sirenenalarm. Da nun 7 Tage vergangen waren, fragte Carrie sich allerdings, was nun geschehen sollte. Im Brookhaven Hospital, probierte sie aus unbestimmten Grund die Fernseher in den Krankenzimmern aus. Obwohl es absurd war, eine Funktion aus den Geräten zu erwarten, da alles in der Stadt tot zu sein schien, hatte sie einen Verdacht. Als sie den Anschaltknopf im dritten Zimmer drehte, welches sie überprüfte, knallte es laut und die Röhre zersprang. Anschließend lösten sich Funken aus dem Inneren und Wasser begann aus dem Kasten heraus zu tropfen. Carrie fiel vor Schreck zurück zu Boden und schrie hysterisch auf, so das es sicher in der ganzen Stadt zu hören war. Währenddessen floß immer mehr Wasser aus dem Apparat und das Mädchen stand in der offenen Zimmertür, mit ernstem Blick. Als Carrie sie sah und wieder aufstand, verschwand die Kleine. Verunsichert rief Carrie: "Warte, bleib doch hier!" Als Carrie im Flur ankam, sah sie nur noch wie das Mädchen wieder fortlief und zum Treppenhaus verschwand. Carrie lief hinterher und rief: "Bleib doch stehen, ich tu dir nichts. Ich will dir doch helfen!" Doch sie hörte weiter, das Laufen der kleinen Füße. Diesmal wollte sie das Mädchen jedoch endlich einfangen und sie lief schneller. Im Keller konnte die Kleine schließlich nicht mehr weg und war in einen Raum gelaufen, in dessen Mitte eine große Grube klaffte, in der eine große Pfütze, mit schwarzem Wasser stand. Auf der anderen Seite stand das Mädchen. Freddy war dem Schrei gefolgt und kam an einem Krankenhaus an. Aus weiterer Entfernung kam der Schrei bestimmt nicht, womit Freddy in dem Krankenhaus suchen wollte. Als er in dem verfallenen Gebäude, den ersten Flur mit Krankenzimmern erreichte, kam ihm auf dem verstaubten Boden ein dünner Wasserstrom entgegen, der aus dem dritten Zimmer, unter der Tür hindurch, heraus zu kommen schien. Freddy ging misstrauisch auf das Zimmer zu, während er mit den Klingenspitzen seines Handschuhs, die Wand entlang kratzte. An der Tür angekommen, unter der das wasser hervor kam, hielt er erst sein Ohr horchend heran und klopfte dann mit dem Rücken des Handschuhs, donnernd gegen das Holz. Als darauf nichts geschah, ging er einen Schritt zurück, holte mit dem Fuß aus und trat die Tür ein. Im gleichen Moment, in dem das Holz aufbrach, schoß ihm eine unendliche Wasserfontaine entgegen, gleich einer unglaublichen Flutwelle und presste ihn wehrlos, unter unerträglichen Wasserdruck, in die Flurwand. In Sekundenschnelle war der gesamte Krankenhausflur, bis unter die Decke angefüllt mit Wasser. Durch den übermächtigen Druck, hörte Freddy nur noch eine Sirene und er registrierte, das es um ihn herum, langsam dunkel wurde und sich die Temperatur des Wassers erhöhte. Carrie wollte die Kleine nicht verschrecken und versuchte am Rand der Grube mit ihr zu reden: "wer bist du? Wohnst du hier irgendwo? Kannst du mir zeigen, wie ich hier wieder heraus komme?" Das Mädchen sah verängstigt zu Carrie herüber und schüttelte den Kopf. Dann ertönte wieder diese verfluchte Sirene, es wurde dunkel und Carrie sah, wie das Mädchen um den Rand herum, zur anderen Seite wieder fortlaufen wollte. Carrie rief: "Bleib doch hier" und reichte mit der Hand nach dem Mädchen, um die Worte zu bekräftigen, obwohl gut fünf Meter der Grubenöffnung zwischen ihnen waren, doch plötzlich war nichts mehr zu sehen und Carrie fiel nach vorn, dorthin, wo die Pfütze sein musste, doch es war, als würde sie in einen See fallen, da unter ihr kein Boden kam. Sie war nur noch von Wasser umgeben, mit dem sich ihre Lungen füllten. Instinktiv schwamm sie nach oben, wo sie einen Ring hellen Lichts erkannte, bis sie endlich auftauchte und wieder atmen konnte. Sie spuckte das Wasser aus, das sie im Mund hatte und keuchte nach Luft. Es gab nur wenig Licht, doch sie befand sich vor einer runden Wand, die senkrecht in die Höhe ging. Als sie nach oben blickte und sich umsah, erkannte sie, das es sich um einen Brunnen handeln musste. Carrie drehte sich um und plötzlich schoß Freddy mit seinem Klingenhandschuh am Arm voraus, aus dem Wasser und schlitzte damit von unten bis zu den Brüsten, über Carries Körper. Zornig schreit Freddy: "Was ist hier los? Wer bist du, das du mich angreifst?" Carrie sah völlig geschockt an sich herab, hielt ihre Wunden und schüttelte den Kopf. Freddy wartete keine Antwort ab und rammte ihr seine Klingen geradewegs durch den Hals: "Ich werd dir beibringen, mich, den Meister der Albträume, selbst zu ängstigen!" Ohne Carrie die Gelegenheit zu einer Gegenwehr zu geben, hieb Freddy immer wieder auf sie ein, bis ihre zerschnittene Leiche, leblos im blutroten Wasser des Brunnens schwamm. Freddy sah sie skeptisch an und zweifelte nun selbst daran, das Carrie es war, die hinter diesem Angriff steckte. Da er sie nun aber auch nicht mehr befragen konnte, krallte er sich in den Wänden fest und begann den Aufstieg nach oben, zum Licht. In dem Wohnzimmer, im Ohrensessel, neben dem Plattenspieler, saß der tote, zerschlitzte Körper Carries, mit geschlossenen Augen, als wäre sie im Schlaf gestorben. Währenddessen, floss aus dem Fernsehapparat Wasser hinaus und aus dem Brunnen, den der Bildschirm zeigte, kroch eine Mädchenfigur mit weißem Gewand und langen schwarzen Haaren, die ihr Gesicht verdeckten. Schließlich kam ein Arm des Mädchens vorraus und reichte aus dem Fernseher heraus, auf den Zimmerboden. Der andere Arm kam hinterher und die schreckliche Geistergestalt verließ den Fernseher, kroch auf Carrie zu und fauchte das tote Gesicht Carries, mit ihrer, zwischen den Haaren hervor tretenden Leichenfratze an. Als Freddy kochend vor Wut, aus der Brunnenöffnung heraus kam, ging er festen Schrittes davon. Hinter ihm erklang noch ein leises Flüstern aus dem Brunnen: "14 Tage!" |