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Die Geschichte der Fata Morgana


Es war einmal eine hochintelligente Spezies von Lebewesen. Diese Lebewesen nannten sich Morgana und lebten auf dem Planeten Fata. Dank ihrer Intelligenz, hatten sich die Morgana eine so perfekte Welt erschaffen, das sie keine Sorgen mehr hatten und so gut wie keine körperlichen Arbeiten mehr verrichten mussten. Die Morgana waren sehr kreativ und verbrachten so den lieben langen Tag mit dem Erschaffen von künstlerischen Dingen oder damit, die Lebensweisen und Welten anderer Lebensformen in der Galaxis zu perfektionieren. Trotzdem, da dank ihrer weit entwickelten Intelligenz lange nicht alle Morgana für diese Aufgaben benötigt wurden, entwickelte sich die Langeweile zu einem kurzfristigen Problem. Doch auch dafür fanden sie eine Lösung und entwickelten hoch komplexe virtuelle Spiele, die komplizierte Aufgaben stellten. Das beschäftigte die Morgana einige Jahrhunderte lang, doch dadurch schien ihre Intelligenz nur noch zu wachsen und schnell wurden ihnen auch die neuesten, ausgeklügeltsten Spiele zu einfach. Zwar beschäftigten sie sich eine Weile mit den meisten Spielen, aber lösten die Aufgaben doch allzu schnell, so das ihnen begann die Lust zu fehlen, sich überhaupt für neue Spiele zu begeistern.
Schließlich erfand ein Morgana, der als einer der Klügsten galt, ein neues Spiel, welches die Mitspieler, vor eine neue, nie dagewesene, so gut wie unlösbar erscheinende Aufgabe stellen sollte. Er erschuf eine virtuelle Welt die einen Planeten simulierte, für die er fast unendlich viele Lebensformen schuf. Diese Lebensformen bekamen eigensinnige Charaktere, mit dem Instinkt, sich über eine kurzfristige Vereinigung mit einer gleichartigen Lebensform fortzupflanzen damit die eigene Art nicht ausstirbt. Allein diese Idee war schon sehr abstrakt für das Verständnis der Morgana, doch das machte es interessant. Die Lebensformen in der virtuellen Welt, sollten in einer Art Disharmonie zueinander leben und viele Lebensformen sollten andere Lebensformen fressen können, damit sie selbst überlebten. Wohlwissend um den Konflikt arrangierte er die Parameter so, das es auch möglich war ohne das Fressen anderer Lebensformen zu überleben, aber einschneidende Nachteile barg.
Das Ziel des Spiels war es, alle Lebensformen der Welt, durch das Wirken der eigenen Spielfigur auszulöschen. Bei der Wahl der Spielfigur konnte man zu Beginn des Spiels aussuchen, in den Körper welcher Lebensform man schlüpfen wollte. In diesem Zustand wäre das Spiel jedoch tatsächlich unlösbar gewesen, aufgrund der Größe der Welt. Die Lebensformen konnten sich nicht artikulieren oder weiter entwickeln. So hätten die übriggebliebenen erfolgreichsten Spieler Jahrzehnte auf der Suche nach anderen Spielern verbringen können und das war den Morgana nicht zumutbar.
Also entwickelte er das Spiel noch weiter und vergab den Lebensformen die Möglichkeiten, sich durch Laute zu artikulieren und sie bekamen die Fähigkeit zu lernen. Dadurch würden sie imstande sein sämtliche Ressourcen zu nutzen welche er in der Erde, in Form von Elementen verborgen hatte. Doch die Lebensformen durften nicht gleich wissen was zu tun war, so reduzierte er zum Start des Spiels den Geisteszustand der Wesen auf die Instinkte und gab ihnen Lebenszeitspannen. Damit das Spiel die Morgana länger beschäftigte, sorgte er dafür, das sie sich vollends der Aufnahmefähigkeit der Lebewesen im Spiel anpassen mussten und ihre eigenen Erinnerungen nicht ins Spiel mitnehmen durften. War die Lebenszeitspanne eines Lebewesens herum und es starb, auf welche Weise auch immer, wurde es neu geboren sofern das Spiel noch nicht gelöst war.
Hier entschied er irgendwann, um es noch spannender zu machen, das die Morgana selbst entscheiden konnten, ob sie das ursprüngliche Spielziel verfolgen wollten oder lieber versuchen wollten auch diese virtuelle Spielwelt zu perfektionieren und zu einem perfekten Paradies für alle dortigen Lebensformen zu verwandeln.
Zum Start, war die virtuelle Welt eine einzige bedrohliche Wildnis, mit Unwettern und brutaler Gewalt, wo es um das nackte Überleben ging. Viele Morgana standen dem Spiel skeptisch gegenüber, doch viele Morgana waren auch fasziniert, da ihre Artgenossen in dem Spiel scheinbar kläglich scheiterten und erstmals nach langer Zeit, eine tatsächlich schwierige Aufgabe vor sich sahen, die ihrer würdig war. Bereits gut die Hälfte der Morgana ließen sich auf das Spiel ein, welches sie erst freigeben würde, wenn die Aufgabe gelöst war. Doch eine große Menge an Morgana blieb dem Spiel fern, in der Annahme, das es nicht gewonnen werden könnte, da die ständige Gewalt, Zerstörung und Unberechenbarkeit, es den Lebensformen im Spiel scheinbar unmöglich machte sich weiter zu entwickeln. Nach einer langen Spiellaufzeit begann sich allerdings eine Lebensform, als dominant und überlegen heraus zu kristallisieren. Die Lebensformen dieser Art, lernten ein wichtiges Element zu kontrollieren und es gelang ihnen Werkzeuge zu entwickeln. Die Art begann mit ihresgleichen gemeinsame Aufgaben zu erledigen und die restlichen Morgana sahen nun die Möglichkeiten, die mit diesen seltsamen Lebensformen mit diesen zwei Armen und Beinen zu machen waren und stiegen nach und nach in das Spiel mit ein.
Selbst er, der das Spiel erfunden hatte, mit dem Namen Gott, begab sich eines Tages in das Spiel, da er die Neugier auf seine eigens erschaffene Welt nicht mehr aushalten konnte und nach so langer Zeit, selbst auf die offensichtliche Lösung hinzu arbeiten wollte.
So vergingen Jahrtausende, sowohl in der virtuellen Welt, als auch auf Fata, der Welt der Morgana. Eine der Rassen, denen die Morgana einst vor ewigen Zeiten geholfen hatten ihren Planeten zu perfektionieren, kam eines Tages schließlich mit einem prachtvollen gigantischen Raumschiff, das alles was bekannt war, in den Schatten stellte und sie wollten den Morgana einen Höflichkeits-Besuch abstatten, um ihnen zu danken, doch sie fanden die hochentwickelte Welt der Morgana verlassen vor. Zwar war der Planet in einem erstaunlich guten Zustand, da die Morgana ja fast alle Notwendigkeiten automatisiert hatten, doch die Morgana selbst, waren zunächst nicht aufzufinden. Sie waren verschlossen in ihren Behausungen, in den Sargähnlichen Verbindungskapseln, wodurch sie am Spiel teilnahmen. Ein Wesen der besuchenden Rasse, entdeckte schließlich bei einem Blick durch das Fenster einer Behausung einen Morgana, der in einer solchen Kapsel lag und darin zu schlafen schien. Er wirkte sehr friedlich und zufrieden dort mit den geschlossenen Augen. Die Kontrolllampen an der Kapsel zeigten das aktive Spiel, wie auch die tadellosen Lebensfunktionen an. Das Wesen konnte allerdings noch soviel Aufruhr an der Behausung machen, es kam niemand zum Zugang. Schließlich entschloß die fremde Rasse sich, vielleicht später noch einmal zurück zu kommen. Da die Morgana, die sie gelehrt hatten, intelligenter waren, mussten sie ja wissen was sie taten.
Gott hingegen hatte vergessen, das er sein Wissen nicht mit ins Spiel nehmen konnte, was mindestens in einem wichtigen Punkt ein fataler Fehler war. Als er im Spiel, in einem Körper der Lebensform Mensch geboren wurde, war ihm wie allen anderen Morgana zu keinem Zeitpunkt mehr bewusst, was das Ziel des Spiels war und das er sich überhaupt in einem Spiel befand. Verglichen mit dem, was die Morgana zu tun fähig waren und was sie hatten, befand er sich nun in einem endlosen Alptraum. Zwar schien es für objektive Betrachter tatsächlich, als würde die Hälfte der Morgana auf das Original-Ziel hin arbeiten und die andere Hälfte versuchen die Spielwelt zu perfektionieren, doch vom Spiel wusste niemand mehr etwas und es sah nicht so aus als würde irgendwann das Ziel des Spiels erfüllt werden können.
…und wenn sie nicht das Ziel erfüllt haben, dann spielen sie noch heute.


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(Thomas Adams 25.2.2018)